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Schloss aus Glas (Blu-ray Review)

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    © Copyright STUDIOCANAL – Alle Rechte vorbehalten (die Bilder stammen aus snapshots des hier verlinkten Trailers)




    In Jeannette Walls autobiographischen Bestseller (hier verfilmt mit klangvollen Namen wie Naomi Watts, Woody Harrelson und Brie Larson) wird die Lebensgeschichte von Rex Walls, dem Alkoholkranken Oberhaupt der Familie und das Erwachsenwerden von Jeannette, unter besonderen wie komplexen Verhältnissen, erzählt.


    Jeannette, eines von vier Kindern, wird von den beiden Lebenskünstlern Rex und Rose erzogen und durch deren ungezwungene Lebensweise, bereits sehr früh in das reale Leben einbezogen.





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    © Copyright STUDIOCANAL – Alle Rechte vorbehalten (die Bilder stammen aus snapshots des hier verlinkten Trailers)




    Das fängt damit an, dass die Mutter lieber ihrer Kunst frönt, während die kleine Jeannette als naives Kind mit Feuer und heißem Wasser hantieren muß, um das Essen zu kochen.


    Es kommt wie man vermutet, das Kind trägt schlimme Verbrennungen am Körper davon, ein Makel, der sie das ganze weitere Leben begleiten wird, aber auch stärker werden läßt.


    Das titelgebende Schloss aus Glas entpuppt sich zunehmend als Hirngespinst, die Planung zieht sich über die Jahre, ständig lebt die Familie dank knapper Kasse auf gepackten Koffern, residiert niemals länger am selben Ort, morderne Nomaden.





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    © Copyright STUDIOCANAL – Alle Rechte vorbehalten (die Bilder stammen aus snapshots des hier verlinkten Trailers)




    Statt sich um seine Familie zu kümmern, verfällt Rex zunehmend dem Alkohol, vernachlässigt seine Rolle als Ernährer, doch er hat auch gute Seiten...


    Die unkonventionelle Lebenserfahrung, die Jeannette und ihre Geschwister so erlernen, bereiten sie auf ein Leben vor, dass unbarmherzig aber auch wundervoll sein kann.


    Schwierig sich festzulegen, ob die Kinder verwahrlosen oder auf diese Art in die spätere Ellenbogengesellschaft eingeführt werden, den Platz zum träumen, werden sie dort allerdings nicht finden.





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    © Copyright STUDIOCANAL – Alle Rechte vorbehalten (die Bilder stammen aus snapshots des hier verlinkten Trailers)




    "Ihr lernt indem ihr lebt, alles andere ist eine verdammte Lüge"



    Die Geschichte springt immer wieder von Vergangenheit (Kindheit) zu Gegenwart (Erwachsen) und erklärt so das Verhalten und die Motive dahinter.


    Besonders die Lehren und die Welt aus Sicht eines Kindes, bereiten vergnügliche Zeitfenster.





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    © Copyright STUDIOCANAL – Alle Rechte vorbehalten (die Bilder stammen aus snapshots des hier verlinkten Trailers)




    Es geht, je weiter die Erzählung andauert, hoch emotional zu, auch widerwärtige Themen werden aufgegriffen, wenn bisweilen eher versteckt, sie stellen die Erdung da und können nicht immer vermieden werden.


    Letztendlich spitzt sich die Lage auf Schuld und Vergebung zu, doch kann diese Absolution ohne weiteres geschehen bzw. völlig erteilt werden ?



    Bild:


    Gestochen scharf, man vermutet sich fast in die damalige Zeit zurück.

    Die in der Gegenwart spielende Geschichte, wirkt zwar weniger farbenfroh, aber dennoch so plastisch wie real.

    Das Bild säuft auch im Dunkeln nicht ab, gibt jedes Detail wieder.


    Ton:

    Wie eine luftige Sommerbrise, schwebt der teils Country-lastige, wie auch sonst klangvolle Soundtrack durch die Luft, umschmeichelt die Rears und entfaltet sich im Gehörgang der Zuschauer.

    Dialogverständlichkeit des Centers: Glasklar, auch wenn es sich hier um ein Drama handelt.


    Untertitel:

    Deutsche UT können jederzeit zugeschaltet werden.


    Bonus:

    Da wären eine Zusammenfassung "vom Roman zum Film" in der die echte Jeannette Walls wie auch die Schauspieler zu Wort kommen.
    (Deutsch UT - 25.47 min) Sowie ein Interview mit Jeannette Walls (UT - 15.23 min)

    ! Am Ende des Films werden noch Original-Fotos vom echten Rex Walls und dessen Familie inkl. Jeannette Walls gezeigt)

    Gut 9.22 min an Deleted Scenes (UT) sowie ein Featurette Summer Storm - die Musik aus Schloss aus Glas (UT - 3.21 min)

    Ein paar Trailer und ein kurzes Making Of (UT - 10.37 min) das sich durch dem "vom Roman zum Film Featurette" eigentlich erübrigt.




    Ein Wendecover ohne FSK-Logo ist vorhanden !






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    © Copyright Coverartwork STUDIOCANAL – Alle Rechte vorbehalten





    Fazit:

    Besonders Brie Larson sticht mit einer überragenden Präsenz hervor, zeigt viele Facetten ihres Könnens wie verträumt, ernüchtert oder abgeklärt, die gezeigte Rolle nimmt man ihr, wie auch den Jungdarstellerinen, jederzeit ab.

    Auch Woody Harrelson möchte man entweder treten oder feiern, beides durch sein intensives und stets glaubhaftes Spiel.


    Der Film beginnt relativ harmlos, packt, wenn man es zulässt, extrem und wirkt noch lange Zeit nach...


    Film-Zitat von Woody Harrelson, der mit seiner Filmtochter, in der kargen Landschaft auf dem Rücken liegend den Nächtlichen Sternenhimmel betrachtet:

    "die reichen Stadtmenschen wohnen in schicken Wohnungen, aber die Luft ist so verschmutzt, dass sie nicht einmal die Sterne sehen können, wir wären ja verrückt, wenn wir mit einem von ihnen tauschen würden..."





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    © Copyright STUDIOCANAL – Alle Rechte vorbehalten (die Bilder stammen aus snapshots des hier verlinkten Trailers)




    Wenn man sich auf diese (autobiographische) Erfahrung einlässt, sieht man die Welt hinterher mit anderen Augen...




    Wertung Blu-ray


    Film: 9 von 10 Punkte

    Bild: 8,5 von 10 Punkte

    Ton: 8,5 von 10 Punkte

    Bonus: 6 von 10 Punkte




    Testgeräte:

    TV: Samsung UE58J5250SS (58 Zoll)

    Player: Philips BDP7600

    AV Receiver: Technics SA-DX 940

    LS: Teufel Viton 51 Mk2 (5.1 System)




    (Nicolas M.)




    Trailer:

    FILME.de (pic ©STUDIOCANAL)
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