Mr. Mercedes (AT&T Audience Network)

Habe vor Kurzem die 1. Staffel beendet und da schreib ich noch was dazu, wenn ich auch die 2. Staffel durchhab. Bis dahin freu ich mich erst einmal wie Sau, dass die 3. Staffel gerade eben bestätigt worden ist!

https://www.serienjunkies.de/news/me...hlt-93520.html

Die Romane um Mr. Mercedes gehören ja viel eher zu den unbekannten Werken von King und auch ich muss gestehen, dass ich die Bücher nicht kenne. Umso bessere Voraussetzungen für die Serie also, mir eine neue Geschichte aus dem King-Universum zu präsentieren - und da haben die Macher voll ins Schwarze getroffen!

In der Serie geht es im Grunde um das Duell zweier genialer Köpfe, die sich gegenseitig hochziehen, reizen und bis auf`s Blut bekämpfen. Da haben wir einen jungen Mann namens Brady Hartsfield, der mit einem gestohlenen Mercedes eine Menge unschuldiger Menschen vor der Jobbörse plattmacht und danach spurlos verschwindet. Auf der anderen Seite steht Bill Hodges; ein altgedienter Polizist in der Mordkommission, der den bis dato unbekannten Mörder stoppen soll und doch daran scheitert. Als Pensionär säuft er sich durch den Alltag und siecht dahin, bis er eines Tages auf einen Hinweis stößt, dass der Mercedes-Killer Angehörige der Opfer mit verdeckten Botschaften grausam drangsaliert und so in den Selbstmord treibt. Auch Hodges bekommt unheimliche Botschaften. Doch er denkt nicht im geringsten daran sich die Knarre in den Mund zu stecken. Viel eher setzt er nun Alles daran den Killer endgültig zu schnappen.

Wie zu erwarten ist Mr. Mercedes kein simples Procedural wie etwa The Following, was in etwa die gleiche Prämisse verfolgt. Hier haben wir ein ausgereiftes Serial vor uns, was die Geschichte konsequent fortführt. Dabei ist die Serie eben kein flacher Reißer, sondern eine extrem atmosphärische Charakterstudie zweier ebenbürtiger Gegner. So ist der junge Brady zwar pervers, gestört und abartig böse, aber eben auch unheimlich intelligent und ein hervorragender Hacker, der jeden Schritt genauestens plant. Hodges hingegen ist zwar schon alt und recht versoffen, doch er besitzt einen starken Willen, viel Erfahrung und schert sich auch nicht um Gesetze. Die Dynamik zwischen Bill Hodges und Brady erinnert dabei sehr auffällig an den Batman und Joker, die ein sehr ähnliches Verhältnis zueinander pflegen. Nur, dass die beiden Charaktere sich hier auch wirklich töten wollen und es doch nicht können, weil sie genau wissen, dass sie sich gegenseitig am Leben halten. Bill würde sonst wieder dem Suff verfallen und Brady müsste sich mit seiner Mutter auseinandersetzen, die ein inzestuöses Auge auf ihren Jungen geworfen hat. Genau diese und auch noch andere Perversionen werden hier direkt angesprochen und eingebungen, wobei schon oft ziemlich derbe Wortgefechte zu hören bekommt. Ich glaube, ich hab noch keine Serie oder Film gesehen, wo dermaßen lapidar über`s "Mutterficken" diskutiert wurde. Allerdings auch noch keine Serie, wo die Charakteristik dermaßen gut getroffen wurde, wo solche harten Wortgefechte vollkommen natürlich rüberkommen. Schließlich ist dies nur ein Teil des rundum gelungenen Psychoduells, bei dem sich die beiden Gegner gegenseitig hochziehen. Es kommt schließlich soweit, dass Brady aus Langeweile wieder anfängt zu morden, was von Bill nicht unbemerkt bleibt und näher an ihn heranrückt. Das macht wiederum Brady wütend, worauf er den nächsten Mord begeht und Bill abermals ein Stückchen des Puzzles findet. Die Sache schaukelt sich dermaßen hoch, dass Brady auch vor Bills Verbündeten nicht mehr halt macht und gar ein weiteres Meisterwerk plant, bei dem noch weit mehr Menschen sterben sollen. Stück für Stück schaukelt sich die Serie also hoch und liefert erstklassige Hochspannung ab, bei der man trotz aller Menschenfeindlichkeit auch bei Brady mitfiebern kann, da man seine Psychosen durchaus nachvollziehen kann. Er sorgt mit seiner hemmungslos fiesen und doch tragischen Art für derben Humor der vollends beim Zuschauer ankommt. Dabei wird die Serie aber noch einen Blick in den äußeren Ring um sich mit den Nebenfiguren zu beschäftigen, wodurch sich erst ein richtig komplexes Bild ergibt. Allen voran durch die ebenfalls versoffene Versager-Mutter von Brady, deren tragisches Schicksal aber durchaus nachvollziehbar ist, der sowas von liebenswert gestörten Holly und natürlich der sexbesessenen Ida, die sich rührend um Bill Sorgen macht.
Getragen wird die Serie natürlich von einem ganz hervorragenden Cast, bei dem jede noch so kleine Rolle perfekt besetzt ist. Allen voran natürlich Brendan Gleeson und Harry Treadaway, die sich hier trotz des Altersunterschiedes auf Augenhöhe befinden. Gleeson grimmig saufen und fluchen zu sehen macht genauso viel Spaß wie Treadaway beim Hacken und Morden zuzuschauen. Würde mich nicht wundern, wenn die beiden demnächst den einen oder anderen Preis für ihre Rollen bekommen würden. Hinzu kommen noch so einige geistreiche Easter Eggs wie der Eiswagen, Richard Bachmann im Bücherschrank und – mein persönlicher Liebling – Brady, der in der ersten Folge „Pet Sematary“ volle Kanone mitbrüllt. Überhaupt gefällt mir auch der Soundtrack richtig gut, weil mir fernab von Plastikgedöns hauptsächlich etwas alter Blues und Hardcore-Punk der frühen 1980er geboten wird.

Rechne ich Alles zusammen, dann ist mir die erste Staffel von Mr. Mercedes volle 10 Punkte wert. Wirklich selten so ein großartiges Gefüge verschiedener Komponenten gesehen, bei dem wirklich alles zusammenpasst.

Das bringt natürlich Erwartungen an die 2. Staffel mit, die die Serie jedoch nicht erfüllen kann. Ich meine, nachdem es schon im Trailer angedeutet wird, ist es wohl nicht zu viel gespoilert, wenn ich nun sage, dass Brady die erste Staffel überlebt hat und nun aber als sprichwörtlich gehirnamputiertes Häufchen Elend irgendwo dahinsiecht. Sehr zum Missfallen von Hodges, der ihn lieber hätte tot sehen wollen, aber nun immerhin ein neues Leben als Privatdetektiv hat, was er zusammen mit Holly auslebt. Allerdings liegt er mit seiner Ahnung nicht ganz verkehrt, nachdem ein wankelmütiger Doktor und seine rücksichtslose wie geldgeile Frau ein neues Mittel an Brady testen, was Gehirnzellen wieder nachwachsen lassen soll. Keine Frage, dass dies keine gute Idee war und Brady von nun an wieder anfängt gar mordlüsterne Absichten umzusetzen – und zwar von seinem Gehirn aus! Das sieht dann so aus, als dass Brady in seinem Gehirn seinen berüchtigten Kontrollraum rekonstruiert und damit in der Lage ist, die Gehirne anderer Menschen zu hacken, um sich an Bill zu rächen und weitere Morde zu begehen.
Das klingt nun zwar auch erst einmal spannend, weil nun auch ein für King typisches, übernatürliches Element hinzukommt, doch mich konnte die 2. Staffel leider nicht so richtig abholen, weil sie nur schwer in die Gänge kommt. Wie schon die 1. Staffel geht Mr. Mercedes hier ganz breite und detaillierte Wege und beleuchtet die aktuelle Situation ausführlich. So kommt es, dass in den ersten zwei Folgen kaum etwas Wichtiges passiert und der Stein leider viel langsamer ins Rollen kommt, als noch in der ersten Staffel. Es vergehen gefühlte Ewigkeiten, bis Brady sein erstes Hirn hackt und auch bis er den ersten Mord begeht. Die Zeit bis dahin füllen die Autoren mit dem Problemen von Ida, Holly, Jerome und Bill, der quasi mittendrin steckt. Erst nach und nach findet Mr. Mercedes zu alter Stärke zurück, indem auch Brady mehr Bewegungsfreiheit bekommt, bis er endlich wieder auf der Matte steht. Und da ist auch auf einmal wieder diese starke Dynamik und diese sensible und doch immense Spannung dar, die die erste Staffel durchgehend so gut machte. Aber leider recht spät in der Serie, doch immerhin bleibt es dann auch wieder bis zum Schluss spannend.
Diese letzten Folgen sind doch auch recht wendungsreich und liefern gleich mehrere gute Cliffhanger ab. Auch die Charaktere entwickeln sich ab da stimmungsvoll weiter und das Ende ist ja mal ein richtiger Hammer!



Damit hat man sich eigentlich der Grundlage der Serie beraubt, doch eine dritte Staffel ist bereits bestellt und ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, dass Mr. Mercedes auf diese Weise enden wird. Denn schließlich ist Bill noch nicht über seine Dämonen hinweg.



Auf jeden Fall bin ich nun dennoch neugierig, wie es nun mit Bill und Brady weitergeht, denn ich glaube nicht, dass die Geschichte auf diese Weise enden wird. Die 2. Staffel bekommt von mir 7,5 von 10.

Yippie Ka Yeah, Motherfucker! . . . Mr. Mercedes geht in die dritte Staffel! Und Kate Mulgrew alias Captain Janeway übernimmt eine Rolle.

https://www.serienjunkies.de/news/me...fel-95358.html

Anscheinend geht es in der dritten Staffel um den Prozess gegen Lou.

Eine absolute Top Serie auf hohen Niveau man merkt die Handschrift von King
Man kann hier über gar nichts meckern Cast Setting.....

Staffel 3 startet am 10.09. in den USA:

https://www.serienjunkies.de/news/me...ber-96533.html

Behind the Scenes zu Staffel 3:



Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=fBYvhH0AhvM

Bilder zu Season 3:



Quelle: https://www.blairwitch.de/news/mr-me...-bilder-87984/

Ich kenne nur die Bücher, weshalb ich fragen muss wer Lou sein soll.

Neues Poster . . .

Mr Mercedes Poster.jpg

Soweit ich weiß, taucht sie in den Büchern nicht auf. In der Serie nimmt sie aber eine größere Rolle ein.

Hoffentlich bald auch bei uns bei Starzplay

Offizieller Trailer zur 3. Staffel:



Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=vSTNCfBC__I

Freu mich schon drauf:zwinker:

Oh yeah, sieht wieder großartig aus!

In Deutschland startet die dritte Staffel nur wenig später auf Starzplay; genauer gesagt schon ab dem 19. September 2019.

https://www.serienjunkies.de/news/me...lay-97777.html

Das lobe ich mir bin gleich dabei am 19 September :zunge: