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The Alienist (historische Thrillerserie von TNT & Netflix)

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  • The Alienist (historische Thrillerserie von TNT & Netflix)

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    The Alienist ist eine historische Thrillerserie basierend auf dem gleichnamigen Roman von Caleb Carr. Die Serie ist ein Joint-Venture von TNT und Netflix, was mit großem Aufwand in Budapest realisiert worden ist. Die Hauptrollen spielen Daniel Brühl, Luke Evans, Dakota Fanning, Douglas Smith, Matthew Shear, Brian Geraghty, David Wilmot und Ted Levine. Bisher wurde nur eine Staffel auf TNT ausgestrahlt und Netflix gestreamt, wobei sie bei Zuschauern und Kritikern gut wegkam.

    Eine zweite Staffel wurde auch schon bestätigt und es bleibt auch fast beim gleichen Team. Die Serie bekommt nun offiziell einen neuen Showrunner und einen neuen Titel; gemäß dem zweiten Roman. Frank Pugliese, der schon House Of Cards groß gemacht hat, wird die zweite Staffel übernehmen, die offiziell den Titel bzw. Untertitel Angel Of Darkness tragen wird.

    The Alienist handelt von dem deutschen Kinderpsychologen Laszlo Kreisler, der in New York des Jahres 1896 versucht einen Serienkiller zu fassen, der es auf minderjährige Knabenhuren abgesehen hat. Dabei wird er von dem Ilustratoren Moore, der Polizisten Howard und den beiden Gerichtsmedizinern Marcus & Lucius Isaacson unterstützt. Aber da Kreisler selbst einige dunkle Geheimnisse hat, die Polizei ihren Methoden misstraut und der Mörder ihnen immer einen Schritt vorraus ist, kommt es zu weiteren grausamen Morden.


    "Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth

  • #2
    chon als ich von dem Projekt das erste Mal hörte, wurde ich neugierig auf die Serie. So richtig gehyped und angefixt wie bei einer neuen Staffel Game Of Thrones oder Vikings war ich zwar lange nicht, aber darum bin ich nun umso überraschter obgleich des wohlig gruseligen Endproduktes.
    The Alienist ist ein hübscher, klassischer, stellenweise ziemlich graphischer Thriller der alten Schule, der hier einmal nicht als Kinofilm präsentiert ist, sondern tatsächlich die volle Distanz einer 10-teiligen Serie geht. Und zwar nicht als Procedural, sondern auch wirklich als fortlaufende Geschichte. Das ist in unserer heutigen Zeit schon ein kleines Wagnis, denn wie will man ganze 10 Episoden mit der Suche nach einem Serienkiller füllen? Da hatt ich schon Bedenken, es würde wohl die eine oder andere Länge geben. Aber Nein; die Serie ist von der ersten bis zur letzten Episode düster, spannend und unterhaltsam, was die Serie vor allem ihrem historischen Hintergrund zu verdanken hat. The Alienist spielt um die Jahrhundertwende in New York, wo es noch keine Fingerabdrücke gab, noch keine DNA-Test, noch keine Forensiker und erst recht keine Profiler - aber genau diese tauchen hier das erste Mal auf und versuchen natürlich sich und ihre Wissenschaft zu beweisen. Allen voran der Alienist selber. Hier genannt Laszlo Kreisler, der als Kinderpsychologe auf die Mordserie aufmerksam wird und sich dem damaligen Polizeichef Roosevelt aufdrängt sich mit einer eigenen, geheimen Task Force an dem Fall zu versuchen. Dazu gehören der reiche, aber versoffene Illustrator Moore, die erste offizielle Polizistin Sara Howard und die beiden jüdischen Gerichtsmediziner und Forensiker Marcus und Lucius Isaacson, die quasi auf eigene Faust versuchen den Killer zu fassen.
    Weil es sich bei diesen Figuren allesamt um Aussenseiter handelt, hat The Alienist also schon hier etwas mehr zu erzählen. Und weil es bei diesen Außenseitern um ebenso komplexe wie sture Charaktere handelt, kabeln sich die recht häufig. Noch dazu sollen sie ja im Geheimen ermitteln, um die Bevölkerung nicht zu irritieren, was aber wiederum zu Spannungen führt. Fehlen eigentlich nur noch ein paar packende Verfolgungsjagden, falsche Fährten und das eine oder andere finstere Geheimnis, damit man wirklich Alles aus den 10 Episoden rausholt. Dabei hat The Alienist durchaus sehr sehr harte Bilder zu bieten. Die Kinderleichen werden beispielsweise mit jeden grausigen Details im Vollbild gezeigt und überschreitet schon mal die eine oder andere Grenze, womit sich die Serie abermals ziemlich ernst präsentiert. Wenn es Blut und Gewalt zu sehen gibt, dann hält die Kamera schon mal unverblümt drauf. Hat man zwar schon einige Male gesehen, doch die Schonungslosigkeit dabei hat selbst mich überrascht. Graphischer Höhepunkt war die Obduktion einer Kinderleiche, bei der Laszlo schließlich selbst die Leiche aufschlitzt, um nachzuempfinden, was der Killer dabei spürt. . . . Harter Tobak!

    Aber nicht nur inhaltlich und atmosphärisch hat mich die Serie vollends überzeugt, auch handwerklich war die Show auf einem richtig starken Niveau umgesetzt. Gedreht wurde fast ausschließlich in Budapest und Umgebung, weil die Stadt eben noch richtig viktorianisch aussieht. Gleichzeitig merkt man auch an den Kostümen, der Kameraführung und den namhaften Schauspielern, dass The Alienist als AAA-Serie ausgelegt und produziert worden ist. Über Luke Evans und Fanning ist ja immer Verlass, doch gerade Daniel Brühl hebt sich hier wohltuend hervor. Ich war bisher kein großer Fan seiner Arbeit, aber bei The Alienist fand ich ihn durchweg überzeugend und professionell.

    Alles in Allem ist mir die erste Staffel 8,5/10 Punkte wert mit deutlicher Vorfreude auf die 2. Staffel. The Alienist beruht ja immerhin auf einem Roman von Caleb Carr und der hat noch zwei weitere Bücher geschrieben und zwei weitere sind in Planung. Genug Stoff also für weitere vier Staffeln und die Quoten waren ja auch nicht schlecht. Ich denke, da geht noch was.
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    • #3
      Jetzt kommt gleich mal ein dickes Update zur zweiten Staffel! . . . Schon am 26. Juli diesen Jahres geht die zweite Staffel an den Start und es gibt auch schon einen ersten Trailer. Dieses Mal geht es um eine Reihe von Kindesentführungen, die alle ein tragisches Ende nehmen. Sieht sehr sehr stark aus, bislang.

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      • #4
        Die zweite Staffel kommt eine Woche früher und in Doppelfolgen.

        https://www.serienjunkies.de/news/an...ng-102233.html
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        • #5
          Neuer Trailer . . . Gänsehaut pur!

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          • #6
            Die Serie The Alienist fand bei mir gleich bei der ersten Pressemeldung Gehör und auch nach der hervorragenden ersten Staffel empfand ich, dass das Teil völlig unverdient etwas unter dem Radar flog. Zum Glück gab es die zweite Staffel und diese lieferte wieder starken Schrecken und jede Menge Suspense ab.

            Ein Jahr ist vergangen, seitdem Laszlo, Sara und John einen Kindermörder der fassen konnten. Nun setzen sie sich leidenschaftlich und mit aller Gewalt gegen die Hinrichtung einer jungen, armen Frau aus, deren Kind verschwunden ist und man sie dafür verantwortlich machte. Der Fall besitzt politische Sprengkraft, nachdem das Verfahren von den New Yorkern als unfair wahrgenommen wurde und die Suffragetten die Vorwürfe gegen die Frau instrumentalisieren. Doch allen Bemühungen zum Trotz bleibt das System und allen voran Chief Byrnes hart - die Frau stirbt auf dem elektrischen Stuhl. Sehr zum Entsetzen von Sara, John und Laszlo. Ihre Wut wächst erst recht, nachdem das Baby nur kurze Zeit später grausig drappiert in einem Spielzeugladen gefunden wird. Unverzüglich beginnen sie mit ihren Ermittlungen. Rasch kommen sie zu dem Schluss, dass hier ein Psychopath gewütet hat. Da verschwindet auch schon das zweite Baby.

            Wie auch schon die erste Staffel, so liefert auch die zweite Staffel starkes, hohes Thriller-Niveau ab und das auch auf einem konstant hohen Level. Schon die ersten 15 Minuten haben es in sich, wo das Trio verzweifelt um das Leben einer höchwahrscheinlich unschulig zum Tode verurteilen Frau kämpft - und doch verliert. Dramatisch, mitreißend, hochspannend, mit zahllosen Statisten auch noch opulent in Szene gesetzt und hervorragend gespielt. Da kommt bei mir gleich in der ersten Episode schon Laune auf. Was hier jedoch als Justizdrama beginnt, entwickelt sich schon ab der zweiten Episode zu der Jagd nach einem Serienkiller, der es auf Babies abgesehen hat, wodurch eine zunächst klassische Schnitzeljagd ihren Lauf nimmt. Im Gegensatz aber zur ersten Staffel, bleibt The Alienist nicht in dieser Basis hängen und offenbart schon recht früh den Killer.
            Von der eigentlichen klassischen Schnitzeljagd entwickelt sich die Serie also weiter zu einer modernen narrative, wo der Bösewicht bekannt und seinen Jägern immer einen Schritt voraus ist. Dieses Duell wird hier gleichermaßen psychologisch wie rasant in Szene gesetzt, nachdem man hier eben kein Internet zu Verfügung hat, Rasterfahnung unbekannt ist, DNA unbekannt ist, es keine festen Datenschutzrichtlinien gibt und man nicht schnell mal mit`m Smartphone ein Photo machen kann. Man ist also rein auf klassische Ermittlungsarbeit und den Menschenverstand angewiesen und das ist hier ebenfalls sehr stark in Szene gesetzt. Es entwickelt sich ein rasantes Duell zwischen dem Trio und dem Killer, wobei sich bewusst ruhige Momente für die Story ergeben, aber auch knisternde Augenblicke voller Suspense. Und genau das macht das Zuschauen hier sehr angenehm. Gleichzeitig ist diese Staffel auch ziemlich geradlinig erzählt, nachdem es keine Flashbacks und auch kaum Nebenhandlungen gibt. Da haben wir eigentlich nur Laszlos Liebelei mit Professorin Stratten, was aber wiederum direkt mit dem Fall zu tun hat, und die komplizierte Beziehung zwischen John und Sara, die sie sich von ihren privaten Zielen wegnehmen lassen. Insgesamt stark und schnell erzählt, ohne Längen oder Überfluss.

            Wie jedoch schon die Vorgängerstaffel, so zeigt The Alienist hier teilweise schon wieder enorm heftige Bilder. Wie die Babyleiche gefunden wird, ist wieder dermaßen grausig wie unheimlich, dass sich davon etliche modern gefasste Thriller eine Scheibe abschneiden können. Die Szenen aus der Geburtsklinik sprechen eindeutig für sich und zwingen uns auch selbst moralisch zu entscheiden. Auch vor anderen Grausamkeiten wie Menschen zerstückeln oder Hinrichtungen mit dem elektrischen Stuhl schreckt diese Staffel nicht zurück. Der Überfall auf das Polizeirevier liefert mir noch dazu nicht nur extreme Gewalt - mit der Kamera schön drauf - sondern auch noch solide, fetzige Action dazu, die auch vor den Protagonisten nicht halt macht

            Mir ist diese zweite Staffel ebenfalls 8 von 10 Punkten wert, nachdem sie hier so gut wie gar nicht nachgelassen haben. Es gibt eine grausige, wie raffinierte Geschichte, die aufwendig und mit zahlreichen Statisten in Szene gesetzt worden ist, wobei es hochspannend und teilweise arg grausig zur Sache geht. Ob es eine dritte Staffel geben wird, steht derzeit noch nicht fest. Die Quoten in den USA sind zwar etwas eingebrochen, aber bei TNT liegt die Serie im Portolio immer noch auf Platz 2 und damit noch vor Snowpiercer, was ja schon sehr früh in der zweiten Staffel bereits für die Dritte verlängert worden ist. Allerdings gibt es keinen weiteren Roman als Grundlage - jedenfalls nicht zu dieser Ära - und die drei Hauptfiguren gehen am Ende weit auseinander. Falls es eine dritte Staffel geben sollte, dann wohl eher in Form eines Spin-offs zu Sara oder Laszlo, was ich jedenfalls sehr begrüßen würde. Wenn man das Niveau halten kann, dann gerne mehr davon!
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