Raised By Wolves (Sci-Fi-Serie / HBO Max / Ridley Scott)

Ich bin gespannt....

Ich auch...:zwinker:

Trailer hat schon ziemlich viel Spannung aufgebaut, Hoffe Sie können es über die einzelnen Folgen halten und steigern. Bin auch gespannt.

... sehr interessant das ausschauen, gespannt ich bin...

Bei The Boys gibt es zwar noch Shitstormes, wegen der wöchentlichen Freigabe, doch bei Raised By Wolves auf HBO Max ist das anscheinend kein besonderes Problem. Man spricht von starken Klickzahlen, die nach der Premiere sogar noch auf über 50% gewachsen sind! Darum gibt es vorab die Bestellung der zweiten Staffel!

https://www.serienjunkies.de/news/ra...lt-103499.html

liegt daran das HBO Max von Anfang an nur wöchentlich veröffentlicht :zwinker:

Eigentlich hatte ich mir eine Menge Notizen zu diversen Serien gemacht, die das System vermutlich gelöscht hat und ich nun nacharbeiten muss. Vielleicht hätte ich mir nicht so lange Zeit lassen sollen, aber ich war anderweitig beschäftigt. XD Zum Beispiel mit der Sichtung von Raised By Wolves, der ersten Sci-Fi-Serie von Sir Ridley Scott, die in der jüngsten Zeit fast mehr gehyped worden ist, als The Expanse.

Im 24. Jahrhundert hat ein furchtbarer Krieg die Erde unbewohnbar gemacht. Es hatte sich eine starke Glaubensgemeinschaft gebildet, die sich selbst Mithraiker nennen und einen einzigen Gott namens Sol anbeten. Sie machten es sich zum Ziel die Gesellschaft der Erde neu zu prägen, was zum Krieg mit den Nicht-Gläubigen führte, die sie Atheisten nennen. Der Krieg war dermaßen verheerend, dass er die Erde über Jahrzehnte verwüstete und das Ende somit besiegelt war. Allerdings gelang es den Atheisten eine letzte Mission in Gang zu setzen. Sie stahlen den Fanatikern einen Kriegsandroiden, eine Nekromantikerin, und programmierten sie zu einer Mutterfigur um. Zusammen mit ihrem Gegenstück, einem Dienstleistungsandroiden sollen sie als Mother und Father auf dem 600 Lichtjahre entfernten Planeten Kepler 22b eine neue Zivlisation mit tiefgefronen Emryonen heranzüchten und der Menschheit einen Neuanfang ermöglichen. Aber das ist schwieriger als es sich anhört. Durch Unfälle und Krankheit sterben alle bis auf Campion weg, der sich mit der Situation arrangiert hat. Die Situation bleibt jedenfalls so, bis ein Kolonieschiff der Sol-Anhänger eintrifft. Es dauert nicht lange und ihr Anführer Marcus entdeckt die kleine Siedlung. Natürlich will er die Kinder sofort für seine Kolonie, doch da hat er den Mutterinstinkt von Mother gewaltig unterschätzt und außerdem hat er selbst einige finstere Geheimnisse.

Nach der Sichtung kann ich behaupten, dass Raised By Wolves eindeutig zu den besseren Sci-Fi-Serien gehört, was sie einer soliden Geschichte, etwas Philosophie und einem hohen Produktionsniveau zu verdanken hat.
Tatsächlich macht die Serie schon seit der ersten Staffel richtig Laune, weil sie schnell in die Gänge kommt und keine Zeit mit Nebensächlichkeiten verschwendet. Der eigentliche Plot der Serie, wird schon in der ersten Folge vollends kompensiert. Mutter und Vater crashen auf Kepler, brüten die Embryos aus und wollen eine neue Zivilisation gründen. Dass dabei schon etliche Kinder sterben ist also für uns neu und macht neugierig, wie es nun weitergehen könnte. Auf`s Stichwort folgt letztendlich die Ankunft der Mithraiker, die auch sogleich Kontakt zu Mutter und Vater suchen - und da an wird es ziemlich interessant. Denn ab diesem Zeitpunkt setzen immer wieder informative Flashbacks ein, die weit mehr über die Figuren offenbaren, was sie schlagartig in ein anderes Licht rückt. Zum Beispiel, dass Mutter eigentlich als reines Vernichtungsintrument konzipiert worden ist, oder dass Marcus und Mary keinesweges Mithraiker, sondern gesuchte Verbrecher sind. Interessanter Weise ist hier nicht einmal die menschliche Kompontente unberechenbar, sondern die programierbare Digitale, was zu den großen Pluspunkten der Serie gehört. Wir ahnen gleich, dass Marcus und Mary - auch wenn sie Betrüger sind - keineswegs schlechte Absichten haben und eher eine friedliche Lösung suchen; zumindest am Anfang noch. Mutter hingegen, deren programmierter Beschützersinstinkt die Oberhand gewinnt, agiert stattdessen wesentlich brutaler und rücksichtsloser.
Aber nicht nur der physische Konflikt kann überzeugen. Die Dialoge zwischen den Fanatikern bringen sämtliche Kritik an der Religion an sich vollkommen auf den Punkt, während Mutter und Vater mit ihrer kühlen Denk- und Sprechweise nicht besonders liebend oder sympathisch rüberkommen. Wie wisse ja: sie wurden nur so programmiert. Umso mehr machen die Sticheleien und Streitereien zwischen ihnen Spaß, weil sie uns selbst merkwürdig bekannt vorkommen sollte. Es scheint fast so, als setze Scott die Natur mit einer Programmierung gleich, der wir nicht entkommen können. Wir sind zu viel Liebe fähig, also auch viel Gewalt. Davon gibt es in Raised By Wolves auch Einiges zu sehen und auch heftig, wenn menschliche Körper einfach so zerplatzen können. Aber auf diesen Level bleibt es nicht, denn die Serie entwickelt sich konstant weiter. Marcus verliert nach einem Unfall immer mehr die Bodenhaftung und dreht durch. Mutter sowie Vater beginnen Geheimnisse voreinander zu haben und beide sehen längst verstorbene Kinder, was physisch nicht sein kann. Eine animalische Bedrohung nimmt blutig gestalt an. Mit dem unbekannten Beobachter kommt eine dritte Komponente hinzu; zum Finale hin sogar noch eine vierte; und das Finale selbst hat natürlich wieder eine arg mythologische Wirkung.

Ja, Raised By Wolves ist insgesamt schon eine starke Sci-Fi-Serie und sehr unterhaltsam dazu. Allerdings hat die erste Staffel auch klare Schwächen die ich hier nicht verheimlichen möchte. Campions wildgewachsenes Hippietum erschien mir etwas zu krampfhaft, obwohl es dadurch etwas von einer Persiflage besitzt. Ja kein Lebewesen töten, zurück zur Natur, Glaube ist falsch und sobald es mal kein veganes Futter gibt, da wird gleich geschlägert. Auch dass Vater erst während der Krise herausfindet, dass die Wurzeln leicht radioaktiv sind und deswegen so viele Kinder sterben mussten, ergibt nicht wirklich Sinn. Vor allem nicht, da er deren Proben selbst sekundenschnell oral anlysieren kann. Ebenso verwundert es mich, dass weder Vater noch Mutter mittels Bluetooth oder Funk kommunizieren können und immer noch auf Sprache setzen.
Schwach war für mich auch die Vorstellung von Travis Fimmel bzw. von seinem Charakter Caleb / Marcus. Dass es sich dabei noch um einen Identitätsbetrüger handelt, was schon in den ersten Folgen restlos aufgedeckt wird, fand ich noch recht originell. Je länger aber die Staffel läuft, desto mehr und umso prägnanter gleicht er sich Ragnar Lodbruk an, der mit der Zeit auch immer wahnsinniger und verschlagener wurde. Das empfand ich schon etwas unnötig und wie einen lauen Aufguss, der hier mit religiöser Verblendung kompensiert wird.

Im Buzz wurde auch immer wieder vermutet, dass Raised By Wolves mit der Alien-Franchise verbandelt sein können, was ich hier von meiner Seite aus definitiv unterstreichen will. Das wird anhand von kleineren und größeren Details immer wieder deutlich. Aus Alien: Resurrection wissen wir, dass die Erde ein lebloser Steinhaufen geworden ist. Wie dies geschehen sein könnte, zeigt Raised By Wolves anhand eines Bürgerkrieges zwischen den Atheisten und den Fanatikern anschaulich. Der optische Verfall mit diesen gewaltigen Zerstörungen und der konstansten Verwüstung kommt dem jedenfalls schon sehr sehr nahe. In Prometheus konnte sich Weyland während seines Hyperschlafs in einer Simulation amüsieren und David die Träume seiner Mitreisenden hacken, was hier ebenfalls möglich ist und im Design fast 1:1 übernommen worden ist. Generell wirkt die Szenerie und das Design eng an die Alien-Reihe angelehnt, Androiden spielen eine große Rolle und eine wichtige Frauenfigur steht im Mittelpunkt. Es gibt eine außerirdische Bedrohung, es geht im Ansatz um genetische Evolution wie in Prometheus oder Covenant angesprochen, der Verdacht kommt auf, dass Kepler schon vorher einmal kolonisiert war und nicht zuletzt würde auch die Timeline verdammt gut passen. Vielleicht erfahren wir in der zweiten Staffel mehr

Die erste Staffel von Raised By Wolves ist eine solide Science-Fiction-Serie, die von Anfang bis Ende gut unterhalten kann. Sie liefert abenteuerliche Unterhaltung, interessante Glaubensfragen und etwas Philosophie. Es gibt eine ungewöhnliche Geschichte, einige Überraschungen und dicke Querverweise mit der Alien & Blade Runner Franchise. Allerdings besitzt die Serie auch ein paar unweigerliche Schwächen wie ein paar logische Ungereimtheiten und den Werdegang von Ragnar Lodbruk, den dessen Darsteller Travis Fimmel hier viel zu sehr nacheifert. Darum von mir nur 7,5 von 10 Punkten für die erste Staffel.

Spruch des Tages: Ich akzeptieren deine Limitierung. XD

Und der Termin für die zweite Staffel steht! Am 3. Februar 2022 geht es mit dem Sci-Fi-Hit weiter. Einen Trailer gibt es auch schon, der mordsmäßig viel Laune macht. Scheint, als würde es eine ganze Spur kritischer und actionreicher zur Sache gehen; nun auch im Weltall.

Neuer Trailer zur zweiten Staffel! . . . Mehr Horror, mehr Mystery, mehr Wahnsinn!

Für mich leider sehr schade, doch HBO zieht nach der zweiten Staffel den Stecker. Warum man nun genau die Serie abgesetzt hat, darüber gibt es keine Infos. Angeblich war man mit den Quoten immer zufrieden.

https://www.serienjunkies.de/news/ra...ss-113404.html

Der deutsche Start für die zweite und leider auch letzte Staffel steht fest. Ab dem 4. August flimmern die letzten Folgen.

https://www.serienjunkies.de/news/ra...el-113528.html