Oh! Die Serie wollte ich noch gucken!
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Shogun (Neuverfilmung von FX)
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Uuuuuuund es ist offiziell: Shogun geht zumindest mit einer zweiten Staffel in die Verlängerung! Bei der zweiten Staffel wird es ebenfalls wie vorher vermutet mit der gleichen Crew und dem gleichen Cast.weitergehen. Rachel Kondo und Justin Marks werden abermals Hauptautoren sein und steigen außerdem zu den ausführenden Prodzenten auf; genauso wie die beiden Hauptdarsteller Hiroyuki Sanada und Cosmo Jarvis, die selbstverständlich auch die zweite Staffel anführen sollen.
Die Entwicklung der Story ist bereits vollends abgeschlossen und man will sich weiterhin an dem wahren Leben von Fürst Tokugawa orientieren, aber auch andere Herrscher des alten Japan beleuchten. Darüber hinaus soll es gleich einmal einen Zeitsprung von 10 Jahren geben.
https://variety.com/2025/tv/news/sho...ng-1236382233/"Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth
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Ich habe die Show nun auch endlich einmal gesehen und bin ebenfalls schlichtweg begeistert. Und zwar so sehr, dass ich tatsächlich die neue Serie der alten vorziehen würde, was gleich mehrere Gründe hat.
Die alte Serie konzentrierte sich nämlich rein auf den Navigator Blackthorne und erzählte die gesamte Handlung stur aus seiner Sicht; ohne Untertitel oder Nebenhandlungen, auf dass man sich immer haargenau in der gleichen Situation wie er befand und niemals wusste, was auf ihn zukam. Das hatte aber zur Folge, dass manche Figuren unter einander austauschbar waren und sehr viel Hintergrundwissen über die politische Lage und die Charaktere im Dunkeln blieb. Und genau das macht die neue Serie nicht, sondern verschiebt den Fokus schon ein ordentliches Stück weg von Blackthrone auf das eigentliche Geschehen, liefert Nebenhandlungen, verfeinert die klassische Erzählung mit etlichen Details, liefert mir so gleich einige neue Charaktere zu den alten hinzu und gibt ihnen auch endlich einmal dieTiefe, die mir in der alten Serie gefehlt hat.
Dadurch bekommt die gesamte Serie weit mehr Inhalt und macht hier sehr viele Dinge greifbarer, die man in der alten Serie einfach unter den Tisch hat fallen lassen. Unter anderem erfahren wir hier endlich, warum die Japaner Blackthorne und seine Crew nicht einfach hinrichten, wie es die Portugiesen vehement verlangen und warum überhaupt Blackthorne von Toranaga so dermaßen hofiert wird. Wir lernen auch endlich den kaiserlichen Rat kennen und wir er untereinander längst nicht so geschlossen ist, wie es nach außen scheint. Wir erfahren mehr über den Einfluss der Portugiesen, dass Blackthorne selbst noch eine andere königliche Mission aus England mitgebracht, Mariko und hier Hintergrund sind hier weitaus umfänglicher und werden aktiv Teil der Haupthandlung, ebenso wie Blackthornes unfreiwillige Braut und auch Toranagas erstgeborener Sohn, der in der alten Serie keine Rolle spielte. Wir können nun endlich genau nachvollziehen, wer und warum auf welche Art und weise betrügt, verrät und welches Ziel damit verfolgt wird. Und dabei ist kein einziger Charakter unschuldig und Intrigen sowie Spannungsmomente gibt es reichtlich.
Man sieht, hier ist gleich viel viel mehr Inhalt drin, aber ohne die Längen der alten Serie zu übernehmen. Dass heißt aber nicht, dass hier Wiererkennungsmomente fehlen würden; ganz im Gegenteil. Die Serie ist vollgestopft mit zahllosen Zitate aus dem Buch, aber auch der alten Serie. Allerdings oft in veränderter Reihenfolge, bringt manche Schlüsselmomente früher, andere später und ändert auch schon einmal das Resultat.
Dass diese Show so dermaßen gut ist, hat sie auch ihrer hervorragenden Atmosphäre zu bedanken, die kaum wie eine andere so authentisch wie möglich inszeniert worden ist. Von den Lebensverhältnissen der gesellschaftlichen Schichten im alten Japan, der hierarchischen Strukur auch innerhalb der Familie, die komplexen Beziehungen zwischen den Clans, das extreme Ehrgefühl, der Einfluss des Christentums als auch die Gier durch den Überseehandel. Dass heißt aber auch, dass gefühlt 95% der Serie auf Japanisch mit Untertiteln sind, was hier so richtig Laune macht. Humor sucht man vergebens, denn Shogun ist gefährlich für Alles und Jeden in jeder Sekunde, wobei es immer wieder kleinere und größere Gewalterruptionen gibt, ohne dass man große oder ausufernde Actionszenen liefert. Dabei geht es teils schon sehr hart und widerlich blutig zur Sache, aber generell ist es eine ruhige, auf die Erzählung konzentrierte Serie.
Allerdings gibt es hier und da auch schon ein paar Kleinigkeiten, die ich bemängeln will. Als erstes gleich einmal das Werbeteam und das Studio, dass man uns die Serie als Miniserie bzw. Limited Series verkauft hat, was von Anfang an definitiv falsch war. Nicht nur, dass Hiroyuki Sanada gleich von Anfang an für drei Staffeln unterschrieben hat, sondern es gibt auch innerhalb der ersten Staffel gleich mehrere Hinweise auf eine Fortsetzung. Unter anderem gibt es einen kleinen Flashforward zum greisen Blackthorne, wie er scheinbar zurück in England ist und sich mit seinen nervigen Enkeln auseinandersetzen muss. Dann wird angedeutet, dass Toranaga an einer schwerwiegenden Krankheit leidet, entweder TB oder Krebs, was aber nicht weiter verfolgt wird. Und letztendlich fühlte sich die letzte Szene, wo er endlich alle Karten auf den Tisch legt, weit eher wie ein geschlossenes Kapitel als denn ein Finale; inklusive mit einem Ausblick auf die nächste Staffel bzw. deren Inhalt.
Außerdem hat mir persönlich zumindest eine große Schlachtszene gefehlt, die hier nach außen hin zwar angedeutet, aber in der Serie selbst nicht stattfindet. Faktisch hat uns selbst die alte Serie diese Szenen nicht geliefert - womöglich aus Kostengründen - und hier vermutlich neben den Kosten auch, damit man in der zweiten Staffel einen großen Anreiz setzen kann. Ich kann den Gedankengang der Produzenten vollauf verstehen, doch ich hätte nur allzu gerne gesehen, wie diese ohnehin schon fabelhaft inszenierte und unglaublich authentische Serie mir eine ebenso strategisch wertvolle Schlacht liefert, von denen es meiner Meinung nach einfach zu wenig gibt, obwohl das alte Japan voll von solchen Schlachten ist. Bis dato bleibt also Ran das Non-Plus-Ultra. Hochgehandelt wird auch Sekigahara aus dem Jahr 2017, der sogar als inoffzielles Sequel zu Shogun gilt. Heaven And Earth aus dem Jahr 1990 soll da verdammt gut sein, aber den gibt es außerhalb von Japan nicht einmal auf DVD und im Stream scho` glei` drei Mal net.
Mir ist die erste Staffel der Neuauflage darum auch 9 von 10 Punkten wert. Mit Fug und Recht der beste Neustart einer Serie im letzten Jahr und zahllosen Preise bei den Emmys und den Golden Globes auf jeden Fall sowas von dermaßen berechtigt. Nun freue ich mich allerdings richtig auf die zweite Staffel."Kommt Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken . . . und entweiht mich!" - MacBeth
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