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Zuerst muss ich allerdings festhalten, dass sogar schon die Anreise für mich problematisch war. Auch wenn es sich um ein neues Stadion mit einer Unmenge an Parkplätzen handelt, die direkt an die Autobahn angebunden ist, braucht man alleine aus dem Stadion heraus circa 2,5 bis 3,5 Stunden. Für mich viel zu viel, aber die generelle Bahnverbindung ist leider auch kein bißchen besser, denn man müsste regulär mindestens zwei Mal umsteigen und/oder sogar erst einmal bis zum Hauptbahnhof, bevor man die richtige Linie erwischt. Also nochmal zum nächstgelegenen Bahnhof fahren, wo es tatsächlich zwei Stationen waren und ein Park & Ride daneben - was aber wegen Bauarbeiten geschlossen war. Also ein anderes Parkhaus finden, recht lange zum Bahnhof laufen und tatsächlich nur zwei Stationen fahren - aber dann schon wieder eine sehr weite Strecke laufen - noch ein ganzes Stück weiter als beim Olympiastadion - bis man endlich im Stadion ist! Das beste Deutschland aller Zeiten schaffte es also nicht so ein mächtiges Stadion direkt an den Bahnverkehr anzubinden oder die Autos nach allen Richtungen zu verteilen, obwohl man tatsächlich von drei Richtungen auf die Autobahn rauf kann.

Immerhin ging es im Stadion ziemlich rasch mit Einlass und Kontrolle. Das Stadion an sich ist rund herum überdacht und besitzt angenehme Blickwinkel egal wo man sitzt. Die Auswahl an Essen finde ich schon arg begrenzt, Bier gibt es auch wenige Stände, dafür bekommt man Cocktails an jeder Ecke. Wahlweise auch sogar mit viel Bumm Bumm. Die Stufen sind allerdings sehr klein und man muss aufpassen, dass man nicht stolpert. Außerdem meine ich, dass man im Olympiastadion weit mehr Ein- und Ausgänge hat und somit auch leichter und schneller zur Toilette gehen kann.
Nachdem es sich schon um so eine große Premiere handelte, ließen sich auch die Gunners nicht lumpen und haben ein recht gut organisiertes Konzert abgeliefert, wo sie den offiziellen, 25 Jahre alten Rekord von Bon Jovi gebrochen haben. Anstatt Bon Jovis` drei Stunden spielten die Jungs glatt 3 Stunden und 20 Minuten, wo sie fast keinen einzigen Hit ausgelassen haben! Gut fand ich zwar, dass sie aus jeder Ära ihre Songs herausgehauen haben, schlecht hingegen, dass man auch brandneue Songs eingearbeitet hat, was nämlich qualitativ ganz arge Unterschiede zur Folge hatte. An dieser Stelle hätte man meiner Meinung nach ruhig ein paar unbekanntere Songs wie "Shotgun Blues", "Dead horse" oder das geschasste "One in a million" spielen können, aber generell war die Auswahl der Songs in Ordnung. Einzig wirklich gefehlt hatte "Don`t cry". Dafür bekam ich das live recht selten gespielte "Reckless life"; inklusive dem fluchenden Intro von Slash. Slash seinerseits hat sich mit überlangen Gitarrensoli wohltuend zurückgehalten und stattdessen Song an Song geliefert, wobei anscheinend Axl Rose und Duff ziemlich gute Laune hatten.
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Der Sound war, trotz dem neuen Stadion, recht durchwachsen. Basspower war auf jeden Fall da, die Höhen nicht so optimal eingestellt, zuviel Echo generell und die Mitten waren recht verwaschen. Mich dünkt, nachdem ich die gleichen Probleme auch im Olympiastadion hab, dass es weniger eine Frage der Technik ist als viel mehr von irgendwelchen sinnentleerten Auflagen, die man einhalten muss, obwohl man sich - anders als im Olympiastadion - nicht im direkten Stadtgebiet befindet.
Auch wenn die Heimreise ähnlich nervig war, war es doch Alles in Allem ein gelungener Abend und eine schöne Premiere. Noch weit mehr freue ich mich aber nun auf Judas Priest, denn Rob Halford hab ich bis dato noch nie live gesehen, weswegen ein großer Wunsch von mir hoffentlich bald in Erfüllung gehen wird; inklusive Accept und Phil Cambell.


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